Über The Work

Über The Work: Die Kraft der Gedanken

Meines Erachtens gibt es nichts spannenderes, als zu ergründen, welche Gedanken mein Leben und Handeln maßgeblich beeinflussen. Permanent beurteilen wir uns selber, andere Menschen und Situationen und etliche unserer Gedanken verursachen (unbewusst) Stress und Gefühle wie Hilflosigkeit, Wut oder Enttäuschung:

  • Sie mochte mich noch nie.
  • Er ignoriert mich.
  • Es sollte nicht regnen.
  • Mein Partner sollte nicht so ein Morgenmuffel sein.
  • Ich will nicht krank sein.
  • Ich schaffe das nicht.
  • Ich bin zu…

Einige solcher Gedanken bringen uns nur kurz aus dem Gleichgewicht, andere belagern unseren Verstand mehrere Jahre lang, werden zu festen Überzeugungen und halten uns gefangen. Deshalb kann es so befreiend sein, wenn wir lernen, belastende Gedanken mit The Work auf den Prüfstand zu stellen, statt sie weiterhin zu glauben.

Wie The Work funktioniert

Sie benötigen keine Vorkenntnisse, um The Work auszuprobieren. Legen Sie einfach los und probieren Sie es einmal aus:

Im ersten Schritt dieser Selbstbefragungsmethode machen wir uns bewusst, welche Stress auslösenden Gedanken und  negativen Überzeugungen wir  haben.  Wo hadern oder kämpfen wir mit dem, was gerade ist – mit der Realität: dem Regen, dem wortkargen Partner, der Krankheit?

Schreiben Sie z.B. einfach mal eine Liste mit Sollte-Sätzen. Mit welcher Person haben oder hatten Sie Ärger und was würden Sie ihr raten: Er sollte mich unterstützen. Er sollte mir zuhören. Er sollte meine Bedürfnisse erkennen etc.. Eine andere Möglichkeit, um sich Gedanken ins Bewusstsein zu rufen, ist dasArbeitsblatt, welches Sie allein ausfüllen können. Erklärung wie das geht, finden Sie auch auf youtube.

 

 

«Niemand hat es je fertiggebracht, sein Denken zu kontrollieren, auch wenn manche Leute das behaupten. Ich lasse meine Gedanken nicht los – ich begegne ihnen mit Verständnis. Dann lassen sie mich los.»

Byron Katie

 

Im zweiten Schritt versuchen wir nicht diese negativen Gedanken „wegzumachen“ – was sowie nicht funktioniert – sondern wir betrachten sie genauer. Jede Aussage von Ihrer Liste oder Ihrem Arbeitsblatt stellen Sie mit vier Fragen auf den Prüfstand. Wenn auf Ihrer List z.B. steht: ,,Er sollte mich unterstützen“ dann fragen Sie sich Folgendes:

  1. Er sollte mich unterstützen: Ist das wahr?
  2. Er sollte mich unterstützen: Kannst du dir absolut sicher sein, dass das wahr ist?
  3. Er sollte mich unterstützen: Wie reagierst du, wenn du diesen Gedanken glaubst?
  4. Er sollte mich unterstützen: Wer wärst du ohne den Gedanken?

Nehmen Sie sich Zeit für diesen Befragungsprozess. Wenn Sie mögen, schließen Sie die Augen, gehen Sie nach Innen und warten Sie, bis Ihre Antworten auf die Fragen auftauchen. The Work ist eine Meditation.

Sind die vier Fragen beantwortet, geht es mit den Umkehrungen weiter.
Der ursprüngliche Gedanke, z.B. Er sollte mich unterstützen, kann

  • zu mir selbst umgekehrt werden (Ich sollte mich unterstützen)
  • zur anderen Person umgekehrt werden (Ich sollte ihn unterstützen)
  • ins Gegenteil umgekehrt werden (Er sollte mich nicht unterstützen)

Betrachten Sie die Umkehrungen der Reihe nach und fragen Sie sich: Könnte diese Aussage auch stimmen oder sogar viel zutreffender sein? Könnte es sein, dass ich mich selber unterstützen sollte? Und suchen Sie nach (drei) konkreten Beispielen, wie diese Umkehrungen auch wahr sind? Lassen Sie sich Zeit…

So können Sie mit jedem Gedanken Ihrer Liste oder Arbeitsblattes vorgehen.

Weitere Erklärungen,  Videos und Arbeitsmaterialien zu The Work  finden Sie auf Katie´s offizieller Internetseite (verlinken) und auf der Seite des deutschsprachigen Verbandes für The Work (vtw).

Wie The Work wirkt

Durch The Work passiert es oft, dass Menschen nicht länger gegen das, was ist ankämpfen. Stattdessen sehen sie Möglichkeiten, wie sie damit umgehen möchten/können. Hinzu kommt, dass der Gedanke, wenn er einmal gründlich überprüft wurde, seine negative Färbung verliert oder sogar gar nicht wieder auftaucht. Die Situation mag sich vielleicht wiederholen: es regnet, mein Partner spricht morgens kein Wort oder ich liege mit Grippe im Bett – aber der Stress damit ist weg – ich bin nicht länger im Widerstand, kann sogar das Gute darin sehen und habe meinen Frieden damit gemacht.

Wer ist Byron Katie?

Byron Katie
Die Amerikanerin Byron Katie Mitchell, alle nennen sie Katie, war Mutter dreier Kinder und eine zunächst erfolgreiche Geschäftsfrau. Dann litt sie unter einer andauernden Depression, unter Alkoholproblemen und Medikamentensucht. Sie hatte Wutattacken, vor denen sich die Menschen in ihre Umgebung fürchteten, und verließ schließlich ihr Haus gar nicht mehr. Am Tiefpunkt ihres Lebens angekommen begab sie sich 1986 zur psychiatrischen Behandlung  in eine Klinik. Dort wachte sie eines Morgens mit einer vollkommen neuen Sichtweise auf das Leben auf. Sie war in einem völlig veränderten Bewusstseinszustand und erkannte plötzlich, dass nicht die Welt um sie herum Ursache für Ihre Depression war, sondern die von ihrem Verstand produzierten Überzeugungen über diese Welt.

,,Ich entdeckte, dass ich leide, wenn ich meine Gedanken glaube und dass ich nicht leide, wenn ich sie nicht glaube. Und dass das für jeden Menschen wahr ist. So einfach ist Freiheit. Ich habe herausgefunden, dass Leiden optional ist.“

Ihr Umfeld bemerkte schnell, wie sehr sich Katie verändert und welchen tiefen Frieden sie gefunden hatte.  Menschen begannen Sie aufzusuchen, und fragten um Rat in schwierigen Lebenssituationen. Durch die Gespräche mit den Hilfesuchenden entwickelte Katie nach und nach die vier Fragen und die Umkehrung zur Untersuchung von stressvollen Gedanken und nannte den mittlerweile weltweit verbreiteten Selbstbefragungsprozess “The Work“.
Mehr über Byron Katie und ihre Methode The Work gibt es auf ihrer Internetseite www.thework.com.

 

 

«The Work von Byron Katie ist ein großer Segen für unseren Planeten.»

Eckhart Tolle über The Work